Tote Oma – Ein traditionelles Rezept aus der DDR für Grützwurst mit Speck und Zwiebeln

Die “Tote Oma” ist ein klassisches Gericht der ostdeutschen Küche, das viele Menschen an ihre Kindheit und die DDR-Zeit erinnert. Der Name ist zwar ungewöhnlich, aber typisch für die humorvolle und oft sarkastische Art, mit der in der DDR auch weniger schmackhafte Zutaten in kreative Gerichte verwandelt wurden. Bei diesem Rezept für „Tote Oma“ steht die Grützwurst (auch Blutwurst genannt) im Mittelpunkt, kombiniert mit herzhaftem Speck, Zwiebeln und einer aromatischen Gewürzmischung. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie dieses einfach zuzubereitende Gericht mit wenigen Zutaten nachkochen können – ideal für ein rustikales Mittagessen oder Abendessen.


Zutaten für 4 Portionen

  • 500 g Blutwurst (Grützwurst)
  • 120 g Speck (geräuchert, gewürfelt)
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 1 Prise Salz
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 1 TL getrockneter Majoran
  • 1 Prise Pfeffer (frisch gemahlen)
  • 0,5 TL getrockneter Thymian

Zubereitung – Schritt für Schritt

1. Vorbereitungen treffen

Zuerst die Zwiebeln schälen und in feine Würfel schneiden. Den Speck ebenfalls in kleine Stücke schneiden. Die Grützwurst (Blutwurst) von der Pelle befreien – dazu einfach die Wurst mit einem Messer der Länge nach aufschneiden und das Wurstbrät herausdrücken.

2. Speck und Zwiebeln anbraten

In einer großen Pfanne oder einem Topf den Speck ohne zusätzliches Fett anbraten. Wenn der Speck zu schmelzen beginnt, die Zwiebelwürfel hinzufügen und bei mittlerer Hitze weiterdünsten, bis die Zwiebeln glasig und der Speck leicht knusprig ist.

3. Mit Brühe ablöschen

Die Gemüsebrühe hinzufügen und kurz aufkochen lassen, um die Aromen zu verbinden.

4. Grützwurst zugeben und köcheln lassen

Nun die vorbereitete Grützwurst in die Pfanne geben. Unter gelegentlichem Rühren bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis sich eine sämige Masse bildet und die Wurst gut in der Brühe aufgegangen ist.

5. Binden der Masse

Für eine bessere Bindung können Semmelbrösel in die Masse eingerührt werden. Eine andere Möglichkeit ist, eine rohe Kartoffel zu reiben und diese direkt in die Masse einzurühren. Beide Methoden sorgen dafür, dass das Gericht eine schön cremige Konsistenz bekommt.

6. Würzen

Mit Pfeffer, Salz, Majoran und Thymian kräftig abschmecken. Wer es etwas intensiver mag, kann noch zusätzlich eine Prise Paprikapulver oder Kümmel hinzufügen.

7. Anrichten und Servieren

Die “Tote Oma” wird traditionell mit Salzkartoffeln und Sauerkraut serviert. Die Kartoffeln können frisch gekocht oder auch als Bratkartoffeln zubereitet werden, je nach Vorliebe.


Nährwerte, Portionen und Zubereitungszeit

  • Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten
  • Portionen: 4
  • Kalorien pro Portion: ca. 400 kcal (abhängig von der Menge der Semmelbrösel oder Kartoffeln)
  • Fett: ca. 30 g
  • Kohlenhydrate: ca. 15 g
  • Eiweiß: ca. 20 g

Kochtipps und Tricks für die perfekte „Tote Oma“

  • Speckwahl: Wählen Sie einen guten, geräucherten Speck für mehr Geschmack. Besonders aromatisch wird das Gericht, wenn der Speck leicht knusprig gebraten wird.
  • Bindung der Masse: Wenn Sie keine Semmelbrösel zur Hand haben, können Sie stattdessen auch Kartoffelstärke oder Reisflocken verwenden. Das sorgt für die gleiche sämige Konsistenz.
  • Verfeinerung mit Zwiebelsoße: Wer möchte, kann die Zwiebeln zusätzlich mit etwas Zucker karamellisieren, bevor sie mit dem Speck vermischt werden, um einen süßeren Geschmack zu erhalten.
  • Dampf im Topf: Wenn die Masse zu dick wird, kann etwas zusätzliche Gemüsebrühe hinzugefügt werden, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.

🔁 Variationen & Substitutionen

  • Vegetarische Option: Anstelle der Blutwurst können Sie auch eine vegane Wurstvariante aus Tofu oder Seitan verwenden. Die Zubereitung bleibt unverändert.
  • Kartoffeln statt Semmelbrösel: Wenn Sie auf glutenfreie Ernährung achten, können Sie die Semmelbrösel problemlos durch geriebene Kartoffeln ersetzen. Diese binden genauso gut und verleihen dem Gericht eine zusätzliche Cremigkeit.
  • Andere Wurstsorten: Anstelle der traditionellen Blutwurst können auch Leberwurst oder Kochmettwurst verwendet werden, um dem Gericht eine andere Geschmacksrichtung zu verleihen.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Warum heißt das Gericht “Tote Oma”?
Der Name kommt aus dem sarkastischen Humor der DDR, da die Grützwurst (insbesondere die Blutwurst) mit ihrer dunklen Farbe an die Farbe von verbranntem Fleisch erinnert – und so entstand der Name “Tote Oma”.

2. Kann ich das Gericht auch ohne Speck zubereiten?
Ja, wenn Sie den Speck weglassen möchten oder ihn nicht haben, können Sie auch andere Fette wie Butter oder Öl verwenden. Der Speck trägt aber einen wichtigen Teil zum Geschmack bei, daher ist er empfehlenswert.

3. Wie lange kann ich die “Tote Oma” aufbewahren?
Sie können das Gericht im Kühlschrank etwa 2–3 Tage aufbewahren. Es eignet sich auch gut zum Einfrieren, wobei es bei der Lagerung in einem luftdichten Behälter seine Qualität behält.

4. Kann ich die “Tote Oma” auch in einer vegetarischen Variante kochen?
Ja, statt Blutwurst können Sie vegane Wurstprodukte wie Sojawürste oder Seitan verwenden. Auch Kartoffeln oder ein Gemüsemix können als Basis dienen.

5. Was kann ich statt der Zwiebeln verwenden?
Für einen milden Geschmack können Sie Lauch oder Frühlingszwiebeln anstelle der normalen Zwiebeln nehmen. Das sorgt für eine frische und leicht süßliche Note.


Aufbewahrung und Vorbereitungstipps

  • Vorkochen: Sie können die „Tote Oma“ auch gut vorbereiten. Kochen Sie das Gericht bis zur Bindung der Masse und lagern Sie es im Kühlschrank. Vor dem Servieren einfach erwärmen und mit frischen Kartoffeln und Sauerkraut anrichten.
  • Einfrieren: Wenn Sie das Gericht für später aufbewahren möchten, lässt sich die “Tote Oma” auch gut einfrieren. Einfach in Portionen teilen und in einem luftdichten Behälter aufbewahren. Zum Auftauen einfach langsam in einem Topf erwärmen.

Fazit – Ein Gericht mit Geschichte und Geschmack

Die “Tote Oma” ist nicht nur ein kulinarisches Erlebnis, sondern auch ein Stück Geschichte. Mit ihrer einfachen Zubereitung und herzhaften Aromen bringt sie ein Stück DDR-Küche auf den Tisch. Ob mit Semmelbröseln oder Kartoffeln, der rustikale Geschmack von Blutwurst und Speck macht dieses Gericht zu einer echten Gaumenfreude. Probieren Sie dieses Rezept aus und genießen Sie ein traditionelles Stück deutscher Küchenkultur!